Kiefernwald Panemunė

Der Kiefernwald in Panemunė, der von der Memelschleife umrahmt wird, ist der drittgrößte natürliche Kiefernwald Litauens. Größer sind nur die beiden Kiefernwälder in Juodkrantė (Schwarzort) und Vilnius (Vingis-Park). Wählen Sie einen der Wanderwege und Sie werden beim Spaziergang einige seltene Pflanzen sehen, sowie eine Vielzahl an Waldtieren und Vögeln entdecken. Im Zeitraum zwischen den beiden Weltkriegen war Panemunė ein offizieller Kurort in dem es mehrere Sanatorien gab. Aus dieser Zeit stammen auch die hölzernen Villen der wohlhabenden Einwohner. Das elegante Kurhaus verwandelte sich zur Winterzeit in das örtliche Skizentrum. Geschichtsliebhaber ergründen auch heute noch diese beiden „goldenen“ Jahrzehnte von Panemunė. 

Man kann mit einem Spaziergang an der Fußgängerbrücke, die den Namen „Trys mergelės“ (Drei Mädel) trägt, oder am Ende der Smetonaallee anfangen. Es gibt sowohl asphaltierte als auch natürliche Wege im Kiefernwald. Man kann auch einen Lehrpfad mit Informationsschilden entlanggehen. Die Länge des Weges hängt von der gewählten Route ab und beträgt zwischen 4,6 bis 5,6 Km. Für den Spaziergang kann man entweder hügelige oder ebene Gehwege wählen. Der Strand und die Kinderspielplätze sind gerade erst erneuert worden und deshalb verbringen viele Stadteinwohner ihre Freizeit hier zu jeder Jahreszeit gern.

Zwar ist der Park vor ca. 100 Jahre angelegt worden, aber die Landschaft des Parks ist auch heute in stetiger Veränderung. Bis das Wasserkraftwerk Kaunas gebaut wurde, gab es im Park sowohl sandige, mit Kiefern bewachsenen Hügel, als auch sumpfige Wiesen. Nachdem die Memel aufgestaut wurde, sind diese kleinen Sümpfe ausgetrocknet. Heute kann man beim Spaziergang beobachten, wie sich trockene Kiefernwälder mit Laubwald abwechseln. An den Memelhängen, wo die Natur noch am ursprünglichsten ist, sind noch viele wertvolle alte Bäume erhalten. Das interessanteste Naturdenkmal sind die Eiche und die Kiefer, die mit den Stämmen zusammengewachsen sind.

Die Geschichte des Panemunė-Waldes erzählte die Zeitung „Lietuvos Aydas“ im Jahr 1932 auf lebhafte Art und Weise: „Die Luft im Wald ist angenehm, man muss sie nur einatmen und weg ist der Staub, den man in einer gesamten Woche in seinen Lungen angesammelt hat. Alle Menschen streben danach, sich diesen Staubes zu entledigen – einige haben ein Grammofon mitgebracht und tanzen, andere singen und trinken, dritte spielen Ball und springen...“

Man kann mit dem Auto, öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zum Wald Panemunė kommen. Am bequemsten ist das Auto. Mit diesem kann man am Ende der Smetonaallee zu parken.